🤘 Für 2024 wünsche ich Euch den Teufel an den Hals!
👿 👿 😈 Und zwar dreimal!
Klingt komisch? Ist im Theater aber ganz normal. Warum?
Die Abkürzung stammt von "Teufel! Teufel! Teufel!" und wird nicht gesprochen, sondern symbolisch (über die Schulter) ausgespuckt. Daraus wird dann:
"Toi Toi Toi" (oder: Spuck! Spuck! Spuck!)
Dieser Brauch soll aber natürlich kein Unglück heraufbeschwören, sondern im Gegenteil: Übertriebene Erwartungen entkräften.
Und das ist so wirkungsvoll, dass im Theater kein:e Spieler:in zur Premiere auf die Bühne geht, ohne sich wirklich kräftig bespucken zu lassen.
Letztendlich ist es ein kleiner, anarchischer Akt, der auf humorvolle Weise das innere Bild vom zu erreichenden Erfolg zertrümmert, weil es die oder den Spieler daran hindert, sich voll auf das Erfinden im Moment, auf Flexibilität und den "Flow" einzulassen.
Indem der Teufel humorvoll an die Wand gemalt wird, ermöglicht diese Tradition, übertriebene Erwartungen ein bisschen lächerlich zu machen, um umso flexibler, vielleicht sogar lustvoll, auf Krisen und Herausforderungen zu reagieren und das Beste aus dem zu machen, was einem unterwegs begegnet.
💚 Gestaltungslust versus Erfolgsdruck!
Mir hat es jedenfalls sehr gutgetan, mich im Angesicht der aktuellen Krisen, die mich jedesmal regelrecht erstarren lassen, an dieses öffnende Ritual zu erinnern. Soll der Teufel meine Wünsche holen, ich werde einfach das Beste aus dem machen, was mir unterwegs begegnet!
In diesem Sinne:
Ein theatralisches Toi Toi Toi für und natürlich ein
motivierendes MORPH!
Bühne frei für everyone in 2024 ✨
Ach so: "Danke" darf man übrigens nicht erwidern. Denn es ist ja kein echter Wunsch, sondern im Gegenteil: Eine kleine Magie, die gegen übertriebene Erwartungen schützt und Gestaltungsraum öffnet.
Für Begegnungskunst!